Eine Woche Digital Diät [Ein Selbstversuch]
Montag, Juni 08, 2015
Ich bin dann mal weg. Nein, so dramatisch meine ich es dann doch nicht.
Trotzdem mache ich diese Woche eine Digital Diät. Mit dem Wort Diät kann
ich eigentlich nicht viel anfangen, doch hier passt es perfekt. Es wird
ein kurzftristiger Zustand bei dem ich etwas reduziere ohne komplett zu
verzichten. Ähnlich wie bei einer klassischen Diät, essen müssen wir
alle, nur was und wie ist eben die Frage. Doch zurück zu meiner Digital
Diät:
Wie kommt es dazu, dass ich eine Woche digital zurückstecke?
Vor einer ganzen Weile las ich von Amelies Internetdiät.
Sie benennt persönliche Motive für eine digitale Diät und dabei fiel
mir auf, auch ich verplempere ganz schön viel Zeit mit ganz schön viel
unnützem Kram. Nicht dass das ganz allgemein schlecht wäre, aber jeden
Abend? Nein, ab sofort möchte ich meine Zeit nutzen. Mein Problem liegt
vor allem in den Abendstunden. Nach der Arbeit und dem Sport (den ich
durchschnittlich an 3 von 5 Arbeitstagen mache) liege ich gelegentlich auf der
Couch gewappnet mit Laptop, Smartphone und sämtlichen Fernbedienungen.
Zum Essen gibt es im TV die Abendschau (Regionalnachrichten) um 19:30
Uhr, gefolgt von den Tagesthemen um 20:00 Uhr. Um 20:15 Uhr zappe ich
durchs Programm und stelle fest "läuft nix." Also schalte ich das
erträglichste Format ein, mache den Laptop an und surfe während im
Hintergrund der Fernseher dudelt. Stundenlang. Bis ich gegen Mitternacht
entweder auf der Couch eingeschlafen bin oder ins Bett gehe. Im Bett
scrolle ich mich dann noch durch Instagram. Kein Wunder, dass ich kaum
etwas von den deutschen Instagramern mitbekomme, die ich abonniert habe.
Mein digitales Leben passt eher zum amerikanischen Rhythmus. Nur, dass es
bei denen dann früh am morgen ist.
So verbringe ich einige Abende die Woche, wie ich letztens schmerzlich
feststellen musste. Für mich war damit klar: Schluss! Aus! Vorbei! Eine
Diät muss her.
Meine Digital Diät - Meine Regeln:
Die halbe Welt macht momentan Digital Detox. Schließt sich irgendwo im
Kloster ein und verzichtet tagelang aufs Netz. Unpraktisch nur, dass ich
nebenbei auch noch digitale Verpflichtungen habe (und damit meine ich
nicht diesen Blog, sondern die Arbeit). Also heißt es für mich digitale
Abenddiät, denn dort schlummert mein Internetmonster das ständig meine
Zeit auffrisst. Ich möchte nicht auf Instagram und meinen Blog
verzichten, mal nach dem Weg sehen oder herauszufinden wie lange das
Geschäft geöffnet hat oder wie teuer der Eintritt fürs Schwimmbad
nochmal war. All das ist praktisch, macht Spaß und unnötig das Leben
erschweren möchte ich mir auch nicht. Doch gerade am Abend zappe ich so
viel rum, dass ich danach nicht mal mehr weiß was ich eigentlich gemacht
oder gesehen habe. Genau da möchte ich mit der Diät ansetzen. Daher
hier meine persönlichen Regeln:
Regel Nummer 1: Ab 20 Uhr kein Internet mehr (außer auf dem Handy)
Das Internet auf meinem Handy nutze ich eigentlich nur für Apps. Einmal
Instagram und dann noch ein paar Apps um meine Jogging-Routen
aufzuzeichnen. Daher möchte ich es mir auch abends erlauben, den
Sonnenuntergang bei Instagram zu posten, aber nicht noch irgendetwas zu
"lesen" (also irgendetwas anzuklicken und noch etwas anderes und dann
doch dem Link folgen und diesem auch....).
Regel Nummer 2: Kein Internet im Bett
Aus gutem Grund habe ich keinen Fernseher im Schlafzimmer. Diese Woche
kommt ein striktes Internetverbot hinzu. Weder morgens noch abends ist
scrollen im Netz angesagt. Warum mit tausend bunten Bildern einschlafen
und morgens gleich die Augen überfordern?
Regel Nummer 3: Kein TV-Zapping und Netz-Zapping
Beim Fernsehen wird es leichter sein, ihn einfach nach den Nachrichten
abzustellen. Aber im Netz passiert es mir viel häufiger, dass ich erst
eine Ewigkeit später bemerke, dass ich mich wieder hirnlos durch tausend
Seiten geklickt habe. Ohne dass irgendein Mehrwert oder Unterhalt
rausgesprungen ist. Hier möchte ich diese Woche mein Verhalten genauer
reflektieren und schneller den Laptop herunterfahren.
Was ich mir von der Digital Diät erhoffe?
Mehr Zeit zu gewinnen und versteckte Zeiträuber leichter zu enttarnen.
Die ganze Welt beschwert sich die Zeiten seien heute so schnelllebig und
wer hätte schon Zeit für irgendwas. Alles gibt es to-go, Verabredungen
werden durch Whatsapp-Nachrichten und Skype-Dates ersetzt (während denen
es sich superleicht noch nebenbei im Netz surfen lässt). Ich zweifel da schon
lange dran. Ich glaube wir klauen uns einfach durch unser
Online-Doppelleben ständig so viel Zeit, dass am Ende dann wirklich
keine Zeit mehr übrig ist. Doch geht die Welt unter, wenn ich E-Mails
mal nicht sofort beantworte oder eben erst am nächsten Tag lese was die
Online-Welt gerade wieder beschäftigt? Wahrscheinlich nicht. Ich werde
es auf jeden Fall diese Woche testen. Falls die Welt doch untergeht
möchte ich mich an dieser Stelle schon einmal entschuldigen. Ich bin nun
mal so verdammt neugierig.
Das ist übrigens der Auftakt für weitere "Eine Woche"-Projekte. Eine Woche ist eine ideale Länge um neue Dinge unter "realen" Bedingungen anzutesten. Hier findest du alle "Eine Woche"-Projekte.
Lies weiter - So war der Selbstversuch meiner Digital Diät
Hier findest du alle "Eine Woche" - Projekte.
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